Lohnt sich der Wechsel von VMware zu Proxmox? Ein ehrlicher Vergleich

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30.12.2025
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Virtualisierung ist ein zentraler Bestandteil moderner IT-Infrastrukturen – von kleinen Unternehmen bis hin zu globalen Rechenzentren. Lange Zeit war VMware der goldene Standard der Branche. In den letzten Jahren gewinnt Proxmox VE (Virtual Environment) jedoch stark an Popularität – vor allem wegen seiner offenen Natur und attraktiven Kostenstruktur. Aber lohnt sich der Umstieg wirklich? In diesem Artikel vergleichen wir beide Lösungen in wichtigen Bereichen und geben eine Entscheidungshilfe.


1. Lizenzkosten & Gesamtbetriebskosten

VMware:

  • Proprietäre Software mit Lizenzkosten pro CPU/Host

  • Zusätzliche Kosten für Support und Management-Add-Ons (z. B. vCenter)

  • Besonders teuer bei großen Installationen

Proxmox VE:

  • Open-Source-Lizenz (Debian-basierend)

  • Kosten entstehen nur für optionalen Support und Enterprise-Repository

  • Kein Lizenzzwang für viele zentrale Funktionen

💡 Fazit: Für kostenbewusste Unternehmen ist Proxmox ein klarer Vorteil – vor allem bei großen Clustern.


2. Funktionen & Technik

VMware

  • Weltweit verbreitet, ausgereifte Enterprise-Funktionen

  • Hochverfügbarkeit (HA), vMotion, DRS, umfangreiche Storage-Integrationen

  • Starke Integrationen in Enterprise-Ökosysteme

Proxmox VE

  • KVM-Hypervisor + LXC-Container unterstützt

  • Integrierte Web-GUI mit Backup, HA, Clustering und ZFS-Support

  • Flexible Storage-Optionen (LVM, ZFS, Ceph)

📌 Wichtig: Proxmox hat in vielen Bereichen VMware-ähnliche Funktionen – nur teilweise anders implementiert. Für viele Workloads sind die Funktionen mehr als ausreichend.


3. Support & Community

VMware:

  • Professioneller Support, SLAs

  • Große Community & Dokumentation

Proxmox:

  • Sehr aktive Community

  • Professioneller Support optional (Abonnements)

  • Git-basierte Entwicklungen und schnelle Releases

💡 Tipp: Wer auf SLA-Support angewiesen ist, kann bei Proxmox entsprechende Pakete buchen.


4. Performance & Skalierbarkeit

VMware gilt als besonders stabil und performant in großen, heterogenen Umgebungen.
Proxmox nutzt den bewährten KVM-Hypervisor und ist technisch sehr effizient – oft mit geringem Overhead und sehr gutem Performancerating.

🔍 Benchmark-Fazit: Bei Standard-Workloads gibt es in der Praxis oft keine signifikanten Unterschiede. Bei extrem großen Enterprise-Umgebungen kann VMware Vorteile bieten – abhängig von Use-Case und Infrastruktur.


5. Verwaltung & Benutzerfreundlichkeit

VMware

  • Intuitive Verwaltungsoberfläche mit vSphere

  • Eingeschränkte CLI-Funktionalität ohne zusätzliche Tools

Proxmox

  • Einheitliche Web-GUI für VMs, Container, Storage, Networking, Backups

  • Gute CLI-Unterstützung und API für Automatisierung

📌 Viele Admins schätzen die Schlichtheit und Transparenz von Proxmox, während VMware für Nutzer mit Vorkenntnissen vertraut wirkt.


6. Migration: Herausforderung oder Chance?

Der eigentliche Wechsel ist technisch möglich – aber nicht „per Knopfdruck“.
Wichtige Schritte sind:

  • Analyse bestehender VMware-Workloads

  • Planung der Ressourcen, Storage-Layouts, Netzwerk-Konfiguration

  • Testmigrationen (z. B. mittels P2V/V2V oder „Cold-Clone“)

  • Sicherstellung von Backups und Monitoring

👉 Ein Migrationsprojekt kann Zeit und Know-How erfordern – lohnt sich aber bei klarer Zielsetzung.


7. Für wen lohnt sich der Wechsel?

| Zielgruppe | Empfehlung | | --- | --- | | Kleine Unternehmen | ✔️ Proxmox – Kostenersparnis & Funktionsumfang | | Mittelstand | ✔️ Proxmox / Hybrid | | Große Enterprise-Umgebungen | ✔️ VMware (wenn bereits stark integriert) oder Proxmox mit Support | | IT-Teams mit Open-Source-Affinität | ✔️ Proxmox |


8. Fazit

Der Wechsel von VMware zu Proxmox kann sich auf jeden Fall lohnen – insbesondere wenn du:

🔹 Kosten reduzieren möchtest
🔹 Open-Source-Tools bevorzugst
🔹 Flexible, moderne Virtualisierungs-Infrastruktur willst
🔹 Bereits Erfahrung mit Linux/Virtualisierung hast

🚀 Gleichzeitig solltest du realistisch planen: Komplexe Enterprise-Funktionen oder bestehende VMware-Abhängigkeiten können zusätzliche Planung erfordern.


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