Virtualisierung ist ein zentraler Bestandteil moderner IT-Infrastrukturen – von kleinen Unternehmen bis hin zu globalen Rechenzentren. Lange Zeit war VMware der goldene Standard der Branche. In den letzten Jahren gewinnt Proxmox VE (Virtual Environment) jedoch stark an Popularität – vor allem wegen seiner offenen Natur und attraktiven Kostenstruktur. Aber lohnt sich der Umstieg wirklich? In diesem Artikel vergleichen wir beide Lösungen in wichtigen Bereichen und geben eine Entscheidungshilfe.
VMware:
Proprietäre Software mit Lizenzkosten pro CPU/Host
Zusätzliche Kosten für Support und Management-Add-Ons (z. B. vCenter)
Besonders teuer bei großen Installationen
Proxmox VE:
Open-Source-Lizenz (Debian-basierend)
Kosten entstehen nur für optionalen Support und Enterprise-Repository
Kein Lizenzzwang für viele zentrale Funktionen
💡 Fazit: Für kostenbewusste Unternehmen ist Proxmox ein klarer Vorteil – vor allem bei großen Clustern.
Weltweit verbreitet, ausgereifte Enterprise-Funktionen
Hochverfügbarkeit (HA), vMotion, DRS, umfangreiche Storage-Integrationen
Starke Integrationen in Enterprise-Ökosysteme
KVM-Hypervisor + LXC-Container unterstützt
Integrierte Web-GUI mit Backup, HA, Clustering und ZFS-Support
Flexible Storage-Optionen (LVM, ZFS, Ceph)
📌 Wichtig: Proxmox hat in vielen Bereichen VMware-ähnliche Funktionen – nur teilweise anders implementiert. Für viele Workloads sind die Funktionen mehr als ausreichend.
VMware:
Professioneller Support, SLAs
Große Community & Dokumentation
Proxmox:
Sehr aktive Community
Professioneller Support optional (Abonnements)
Git-basierte Entwicklungen und schnelle Releases
💡 Tipp: Wer auf SLA-Support angewiesen ist, kann bei Proxmox entsprechende Pakete buchen.
VMware gilt als besonders stabil und performant in großen, heterogenen Umgebungen.
Proxmox nutzt den bewährten KVM-Hypervisor und ist technisch sehr effizient – oft mit geringem Overhead und sehr gutem Performancerating.
🔍 Benchmark-Fazit: Bei Standard-Workloads gibt es in der Praxis oft keine signifikanten Unterschiede. Bei extrem großen Enterprise-Umgebungen kann VMware Vorteile bieten – abhängig von Use-Case und Infrastruktur.
Intuitive Verwaltungsoberfläche mit vSphere
Eingeschränkte CLI-Funktionalität ohne zusätzliche Tools
Einheitliche Web-GUI für VMs, Container, Storage, Networking, Backups
Gute CLI-Unterstützung und API für Automatisierung
📌 Viele Admins schätzen die Schlichtheit und Transparenz von Proxmox, während VMware für Nutzer mit Vorkenntnissen vertraut wirkt.
Der eigentliche Wechsel ist technisch möglich – aber nicht „per Knopfdruck“.
Wichtige Schritte sind:
Analyse bestehender VMware-Workloads
Planung der Ressourcen, Storage-Layouts, Netzwerk-Konfiguration
Testmigrationen (z. B. mittels P2V/V2V oder „Cold-Clone“)
Sicherstellung von Backups und Monitoring
👉 Ein Migrationsprojekt kann Zeit und Know-How erfordern – lohnt sich aber bei klarer Zielsetzung.
| Zielgruppe | Empfehlung | | --- | --- | | Kleine Unternehmen | ✔️ Proxmox – Kostenersparnis & Funktionsumfang | | Mittelstand | ✔️ Proxmox / Hybrid | | Große Enterprise-Umgebungen | ✔️ VMware (wenn bereits stark integriert) oder Proxmox mit Support | | IT-Teams mit Open-Source-Affinität | ✔️ Proxmox |
Der Wechsel von VMware zu Proxmox kann sich auf jeden Fall lohnen – insbesondere wenn du:
🔹 Kosten reduzieren möchtest
🔹 Open-Source-Tools bevorzugst
🔹 Flexible, moderne Virtualisierungs-Infrastruktur willst
🔹 Bereits Erfahrung mit Linux/Virtualisierung hast
🚀 Gleichzeitig solltest du realistisch planen: Komplexe Enterprise-Funktionen oder bestehende VMware-Abhängigkeiten können zusätzliche Planung erfordern.